Kopf und Herz hoch! Ein Beitrag zum Berufungsverfahren der Operation Scripta Manent [de, it]

Kopf und Herz hoch!

Quanti esseri hanno attraversato la vita senza mai svegliarsi!
E quanti altri si sono accorti che stavano vivendo solo per il monotono tic-tac degli orologi!

Inmitten des Elends, das diese Welt prägt, gibt es Menschen, die im ihrer Herzen weiter träumen. Es handelt sich um einen Spannung, der weder verstanden noch berührt sein kann, von denen die sich vollständig an dieses Sachverhalts abfinden, von denen die ihren ganzen Leben durchgehen und nie aufstehen, von denen, die glauben, dass dieser Traum schließlich eine alte Sache ist, ein ideologisches Überbleibsel der Vergangenheit, ein Ausdruck anachronistischer Theorien, die in dieser geordneten Gesellschaft (die sich dem stillen Überleben verschrieben hat) keinen Platz finden sollten. Aus dieser Realität – die sich als definitiv und unausweichlich zu etablieren verlangt, die täglich uns mit ihrer Kontrolle, ihren falschen Sicherheiten, Überzeugungen und Meinungen verseucht scheint es kein Entkommen zu geben. Aber auch falls solche „Flucht“ denkbar und vorstellbar sein sollte, ist es sie, was wir suchen sollen, wenn wir es mit dieser anstrengender Ordnung beenden möchten? Wir denken und werden immer nein denken.

Als revolutionären Anarchisten, haben wir einen unbezähmbareren Traum in unserem Herz, der keinen einfachen und harmlosen intellektuellen Ausdruck ist, sowie es keinen Quatsch, Slogan oder antagonistischen Selbstgespräch oder „gegen – System“ ist, mit welchem man diese Leere einer unterwürfigen Existenz füllen kann, denn das Leben – das echte Leben, keine /Leihmutter/ oder gehorsame Existenz die uns als einziger Lösung gezeigt wurde – braucht Denken und Handeln, die “vorzügliche Erhebung des Armes und des Geistes”. Denn um mit Ausbeutung und Unterdrückung zu brechen, muss die beleidigte und mit Füßen getretene Würde in die Tat umgesetzt werden, weil wir fest glauben, dass die „Freiheit“ überhaupt kein Recht und Pflicht die Autoritäten zu georchen ist, dass kein auf die Knie verbrachte Existenz ist. Die Freiheit besteht zuallerallererst – hier und jetzt – darin, die Herausforderung gegen die Macht, in der wilden Wunsch der praktischen und konkreten Autoritätszerstörung.

Inmitten des Elends, das diese Welt prägt, geschieht es, dass das Donner eines grimmigen Traums zwischen den Straßen der Metropole einbrecht. Trotz des betäubenden Summens unendlicher Meinungen,die in die Köpfe der Menschen eindringen, trotz der Zersetzung jedes konkreten kritischen Bewusstseins, trotz der eingeführten ständigen und kapillaren sozialen Kontrolle, trotz hört man immer mehrere „Untertanen“ die für sich die „Freiheit“ reklamieren, noch mehr integriert in dieser mörderische Gesellschaft zu sein, trotz all dem gibt es diejenigen die denken, dass den Staat zerstört werden muss, dass es Menschen gibt, sowie Strukturen und Institutionen, die verantwortlich für diesen ausgebeuteten, unterdrückten und ausgrenzenden Zustand sind, dass die Technologie von Anfang an dort sabotiert und angegriffen werden sollte, wo sie am schädlichsten ist, dass jede politische und wirtschaftliche Ordnung ihrem Wesen nach ein Träger von Unterdrückung und Ausbeutung ist, dass Freiheit und Autorität unvereinbar und inkompatibel sind und immer sein werden. Diesen Traum von extremer Freiheit – die Anarchie – werden wir durchsetzen, und wir werden ihn immer entschlossen, mit einem Messer zwischen den Zähnen, gegen jeden Inquisitor, jeden Bullen, jeden Richter verteidigen.

Die Justiz – der Staatsapparat, der darauf abzielt, Regeln und Strafen, Regeln und Urteile festzulegen – muss diejenigen aufspüren, einsperren und verurteilen, die, von diesem Traum getrieben und autonom, ohne vorher irgendjemanden um Erlaubnis zu bitten, die Macht angreifen und sich gegen die Ordnung erheben, an die sie uns gefesselt halten wollen, oder die, ohne zu schweigen, die unbändige Notwendigkeit des Angriffs unterstützen. Es ist uns egal, wer für die anarchistischen revolutionären Aktionen schuldig oder verantwortlich ist, dieses berüchtigte Werk gehört denen, die es gewählt haben – Spionieren, Kontrollieren, Verhaften, Foltern, Töten –, denen, die es von Beruf ausführen: den Ordnungshütern, den disziplinierten und gehorsamen Dienern des Staates, den Wachhunden der Herren. Vorn der Justiz, werden wir gewiss nicht auf unsere Prinzipien, auf unsere Praktiken verzichten: unser Kampf, unausweichlicher Ausdruck eines permanenten sozialen Krieges, der keine Skrupel zulässt, ist eine unvergängliche Bekräftigung der integralen Freiheit, der Autonomie und des Potentials des Individuums, er ist ein wütender Schlag gegen die Macht in all ihren Formen, einschließlich der Justiz und des Unterdrückungsapparates des Staates.

Im Rahmen der repressiven Operation “Scripta Manent” wurden am 6. September 2016 acht AnarchistInnen unter dem Vorwurf verhaftet, eine “subversive Vereinigung mit dem Ziel des Terrorismus und der Untergrabung der demokratischen Ordnung” gegründet oder daran teilgenommen zu haben, einige direkte und bewaffnete Aktionen durchgeführt zu haben, die von der FAI (Informellen Anarchistischen Föderation) behauptet wurden, anarchistische Publikationen verfasst und herausgegeben zu haben. Etwa zwanzig Verdächtige, jahrelange, mehrfache Ermittlungsarbeiten, die in dieser repressiven Operation zusammenliefen, eine historische Publikation der anarchistischen Bewegung – “Anarchistisches Schwarzes Kreuz” –, die auf die Anklagebank gesetzt wurde, und eine enorme Masse an Papieren, in denen eine gefährliche Offensichtlichkeit unterstrichen wird: Die Anarchisten sind für die Zerstörung der Autorität, für den Angriff gegen die Macht. Fast am Ende eines langen Prozesses forderte die Staatsanwaltschaft insgesamt etwas mehr als 200 Jahre Haft für die Genossen. Bis zum 24. April 2019, dem Tag der Urteilsverkündung im Prozess ersten Grades, blieben die meisten Verhafteten im Gefängnis; an diesem Tag wurden die anarchistischen Genossen Alessandro, Alfredo, Anna, Marco und Nicola zu 5 bis 20 Jahren Haft verurteilt, insgesamt 56 Jahre, während weitere 18 Angeklagte von allen Anklagepunkten freigesprochen wurden, zwei von ihnen wurden entlassen.

Inmitten des Elends, das diese Welt kennzeichnet, kann ein Traum ein ganzes Leben beleben – ein lebendiger, unauslöschlicher, ikonoklastischer, brennender Traum. In dem Versuch, sie zu unterdrücken, wurden einige Anarchisten zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt. Dies ist ein Ausdruck des Willens, Genossen in Gefängnissen zu begraben, und eine Warnung an diejenigen, die glauben, dass Konflikte und Krieg gegen Autoritäten ständig unterstützt, gesucht und in Wut gelebt werden müssen, ohne Kompromisse oder halbe Maßnahmen. Aber die Absicht ist vergeblich: Solange es Elend, Ausbeutung und Unterdrückung gibt, wird es diejenigen geben, die dafür kämpfen werden, sie zu Fall zu bringen, solange es den Staat gibt, wird es Revolutionäre geben, die ihn zerstören wollen, solange es Autorität gibt, wird der Wunsch und das Bedürfnis nach Freiheit lebendig bleiben. Wieder einmal ist die Absicht vergebens: Die Anarchisten haben immer Schlag auf Schlag reagiert, ohne jede Mäßigung, immer getrieben von etwas, dessen Wert keinen Preis hat, etwas, das es wert ist, in vollen Zügen und ohne Zögern zu kämpfen – die Würde.

Anlässlich des Appellprozesses für die “Scripta Manent”, der am 1. Juli 2020 in Turin begann, heute wie gestern, wie es auf den Seiten dieser Zeitung immer wieder getan wurde, solidarisieren wir uns offen und brüderlich mit unseren inhaftierten und verfolgten Genossen. Wir bekräftigen unverzüglich den tiefen und radikalen, aktiv bedeutsamen Wert einer revolutionären Solidarität in dem Bewusstsein, dass, wie präventiv die militärische und polizeiliche Verteidigung des Feindes auch sein mag, es diesem nie gelingen wird, die Anarchie zu zerstören, die Verbreitung ihrer Prinzipien und Praktiken einzudämmen, denn – wie Genosse Emile Henry sagte – “ihre Wurzeln sind zu tief; sie wurde im Schoß einer verfaulten Gesellschaft geboren, die zusammenbricht; sie ist eine gewalttätige Reaktion gegen die etablierte Ordnung. Es ist eine gewalttätige Reaktion gegen die etablierte Ordnung. Sie steht für die egalitären und libertären Bestrebungen, die die heutige Autorität besiegen; sie ist überall und das, was sie schwer fassbar macht, wird Sie am Ende töten. Lasst die Mächtigen, Inquisitoren, Richter und Diener der Macht davonkommen, sie werden nicht dazu verurteilt sein, den Anarchismus zu begraben oder einzuschüchtern. Auf diesen Seiten, wie auch anderswo, werden wir nie aufhören, solidarisch mit den inhaftierten anarchistischen Genossen zu sein, Vitriol auf das Gesicht des Feindes zu werfen, seine Gewissheiten und seine Überzeugungen zu zersetzen, die Decke der Isolation zu zerreißen, die er dem revolutionären Anarchismus und insbesondere den Genossen im Gefängnis aufzwingen möchte, und stets die Notwendigkeit der Solidarität in der revolutionären Aktion zu unterstützen.

Weder Gott noch Staat, weder Diener noch Herren.

[Aus “Vetriolo”, einer anarchistischen Zeitung, Nr. 5, Sonderausgabe des Wandgemäldes, September 2020].

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In alto la mente e i cuori!

Quanti esseri hanno attraversato la vita senza mai svegliarsi!
E quanti altri si sono accorti che stavano vivendo solo per il monotono tic-tac degli orologi!

In mezzo alla miseria che caratterizza questo mondo, vi sono persone con un sogno nel cuore. Si tratta di una tensione che non può essere compresa e nemmeno sfiorata da chi si rassegna pienamente a questo stato di cose, da chi attraversa l’esistenza senza mai svegliarsi, da chi ritiene che, in fondo, questo sogno è una cosa vecchia, un rimasuglio ideologico del passato, una espressione di anacronistiche teorie che non dovrebbero trovare spazio in questa società ordinata e votata alla quieta sopravvivenza. Da questa realtà – che pretende affermarsi come definitiva ed ineluttabile, che quotidianamente ci infesta con il proprio controllo, le proprie false certezze, credenze ed opinioni – pare non esserci fuga. Ma se anche fosse concepibile o ipotizzabile una simile «fuga», è questa che occorre ricercare se intendiamo farla finita con quest’ordine asfissiante? Pensiamo e penseremo sempre di no.

Anarchici rivoluzionari, abbiamo un insopprimibile sogno nel cuore, non una semplice ed innocua espressione intellettuale, una chiacchiera, uno slogan o un soliloquio antagonista o «anti-sistema» con cui riempire il vuoto di una esistenza sottomessa, perché la vita – la vita vera, non un surrogato, non l’esistenza obbediente che ci viene spacciata come unica possibile – necessita del pensiero e dell’azione, della «squisita elevazione del braccio e della mente». Perché per rompere con lo sfruttamento e l’oppressione occorre che la dignità offesa e calpestata si trasformi in azione, perché crediamo fermamente che «libertà» non è affatto il diritto e il dovere di obbedire all’autorità, non è una esistenza trascorsa in ginocchio. La libertà risiede innanzitutto – qui ed ora – nella sfida contro ogni potere, nel selvaggio desiderio della distruzione pratica e concreta dell’autorità.

In mezzo alla miseria che caratterizza questo mondo, accade che il fragore di un sogno feroce irrompa tra le strade delle metropoli. Nonostante l’assordante brusio di infinite opinioni calate nelle menti, nonostante la decomposizione di ogni concreta consapevolezza critica, nonostante il costante e capillare controllo sociale messo in atto, nonostante si sentano sempre più «sudditi» reclamare a sé la «libertà» di poter essere ancor più integrati e inseriti in questo sistema assassino, nonostante tutto ciò c’è chi pensa che lo Stato vada distrutto, che vi sono persone, strutture e istituzioni responsabili della nostra condizione di sfruttati, di oppressi, di esclusi, che la tecnologia vada sabotata e attaccata fin da subito, dove più nuoce, che ogni ordine politico ed economico è per propria natura portatore di oppressione e sfruttamento, che libertà ed autorità sono e saranno sempre inconciliabili e incompatibili. Questo sogno di estrema libertà – l’anarchia – lo affermeremo e lo difenderemo sempre con risolutezza, col coltello tra i denti, contro ogni inquisitore, ogni sbirro, ogni giudice.

La giustizia – l’apparato dello Stato volto a stabilire le norme e le pene, le regole e le condanne – ha bisogno di ricercare, imprigionando e condannando, coloro che animati da questo sogno e autonomamente, senza aver prima chiesto il permesso a nessuno, attaccano il potere e insorgono contro l’ordine cui vorrebbero tenerci incatenati, o che senza tacere sostengono l’insopprimibile necessità dell’attacco. Non ci importa conoscere il colpevole o il responsabile delle azioni rivoluzionarie anarchiche, questo lavoro infame spetta a chi – spiando, controllando, arrestando, torturando, ammazzando – lo ha scelto, a chi lo svolge per mestiere: i garanti dell’ordine, disciplinati ed obbedienti servi dello Stato, cani da guardia dei padroni. Dinnanzi alla giustizia, non rinunceremo certo ai nostri principi, alle nostre pratiche: la nostra lotta, ineludibile espressione di una guerra sociale permanente che non ammette remore, è una imperitura affermazione della libertà integrale, dell’autonomia e delle potenzialità dell’individuo, è un urto furente contro il potere in tutte le sue forme, compresi la giustizia e l’apparato repressivo dello Stato.

Il 6 settembre 2016, nel corso dell’operazione repressiva chiamata «Scripta Manent», sono stati arrestati otto anarchici con l’accusa di aver costituito o partecipato ad una «associazione sovversiva con finalità di terrorismo e di eversione dell’ordine democratico», di aver realizzato alcune azioni dirette e armate rivendicate dalla Federazione Anarchica Informale, di aver scritto e redatto pubblicazioni anarchiche. Una ventina di indagati, anni ed anni di molteplici indagini confluite in questa operazione repressiva, una storica pubblicazione del movimento anarchico – “Croce Nera Anarchica” – messa sul banco degli imputati, e una enorme mole di carte in cui si sottolinea una pericolosa ovvietà: gli anarchici sono per la distruzione dell’autorità, per l’attacco contro il potere. Quasi al termine di un lungo processo il pubblico ministero ha richiesto per i compagni poco più di 200 anni di carcere complessivamente. Fino al 24 aprile 2019, giorno della sentenza nel processo di primo grado, buona parte degli arrestati sono rimasti in carcere; quel giorno i compagni anarchici Alessandro, Alfredo, Anna, Marco e Nicola sono stati condannati a pene tra i 5 e i 20 anni di prigionia, per complessivi 56 anni, mentre altri 18 imputati sono stati assolti da ogni accusa, due tra questi scarcerati.

In mezzo alla miseria che caratterizza questo mondo, un sogno può vivificare una vita intera – un sogno vivo, incancellabile, iconoclasta, bruciante. In un tentativo di sopprimerlo, alcuni anarchici sono stati condannati ad anni e anni di reclusione. In ciò, una espressione della volontà di seppellire dei compagni nelle carceri e un monito indirizzato a quanti ritengono che il conflitto e la guerra contro l’autorità vadano costantemente sostenuti, ricercati e vissuti con furore, senza compromessi né mezze misure. Ma l’intento è vano: finché esisteranno miseria, sfruttamento ed oppressione ci sarà chi lotterà per abbatterli, finché vi sarà lo Stato ci saranno rivoluzionari intenti a distruggerlo, finché vi sarà autorità resteranno vivi il desiderio e la necessità della libertà. Ancora una volta, l’intento è vano: gli anarchici hanno sempre risposto colpo su colpo, senza moderazione alcuna, mossi sempre da qualcosa il cui valore non ha alcun prezzo, qualcosa per cui vale la pena lottare fino in fondo e senza remore – la dignità.

In occasione del processo d’appello per «Scripta Manent», iniziato il 1° luglio 2020 a Torino, oggi come ieri, come è stato costantemente fatto sulle pagine di questo giornale, solidarizziamo apertamente e fraternamente con i compagni imprigionati e perseguitati. Ribadiamo senza indugi il valore profondo e radicale, attivamente significativo, di una solidarietà rivoluzionaria consapevole che per quanto preventiva sia la difesa militare e poliziesca del nemico, quest’ultimo non riuscirà mai a distruggere l’anarchia, a contenere la diffusione dei suoi principi e delle sue pratiche, perché – come disse il compagno Emile Henry –, «le sue radici sono troppo profonde; essa è nata nel seno stesso di una società putrida che si sfascia; essa è una reazione violenta contro l’ordine stabilito. Essa rappresenta le aspirazioni egualitarie e libertarie che battono in breccia l’autorità odierna; essa è dappertutto e ciò che la rende inafferrabile finirà coll’uccidervi». Che potenti, inquisitori, giudici e servi del potere se ne facciano una ragione, non saranno delle condanne a seppellire o intimidire l’anarchismo. Da queste pagine, come altrove, non smetteremo mai di essere solidali con i compagni anarchici imprigionati, scagliando del vetriolo sulla faccia del nemico, corrodendo le sue certezze e le sue credenze, demolendo la coltre di isolamento che vorrebbe imporre all’anarchismo rivoluzionario e in particolare ai compagni in carcere, sostenendo sempre la necessità della solidarietà nell’azione rivoluzionaria.

Né Dio né Stato, né servi né padroni.

[Tratto da “Vetriolo”, giornale anarchico, n. 5, speciale edizione murale, settembre 2020].

A questo link il file pdf con l’articolo.

Ricevuto via e-mail [Settembre 2020]